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The Undercover Economist / "Ökonomics"

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Die englische Ausgabe.
Nach der ziemlichen Enttäuschung Freakonomics! führte mich meine Queste nach interessanter populärwissenschaftlicher Literatur für den Bereich Ökonomik nun zu Tim Harfords The Undercover Economist, der mich wiederum positiv überraschte.

Bereits im Vorwort skizziert Tim Harford ein ambitioniertes Ziel für sein Buch: den Laien-Leser aus einer wirtschaftstheoretischen Unmündigkeit hinaus hin zu einem tiefergehenden ökonomischen Grundverständnis der Welt zu führen, ihm ein Instrumentarium für einen aufgeklärteren Umgang sowohl mit der eigenen Börse und den eigenen Ressourcen als auch der eigenen Wählerstimme an die Hand zu geben. Das ist schon so Einiges mehr als das anekdotische Amüsieren-und-Beeindrucken-Wollen in der Anwendung behaupteter ökonomischer Höchst-Expertise auf betont schräge Kuriosa der Alltagswelt, für das mir Freakonomics! zu stehen schien.

Harford nimmt sich systematisch Kapitel für Kapitel ein paar ökonomische Konzepte oder Fragestellungen vor, mit offen didaktischem Anspruch, aber der leichten Schreibe des Kolumnisten, der er (für The Financial Times) eben auch ist. Er beginnt dabei oft genug mit harmlos erscheinenden Alltagsbeispielen, arbeitet sich aber recht schnell von Fragen der Capuccino-Preistreiberei in Londons Bahnhöfen oder Verkaufsstrategien von Gebrauchtwagenhändlern konsequent zu so heavy issues hoch wie der gesellschaftlichen Finanzierung von Gesundheitsvorsorge, Entwicklungshilfe und Korruption in der Dritten Welt, Globalisierung und Freihandel und einer Analyse des chinesischen Wegs von der Plan- in die Marktwirtschaft.

Seine Ausflüge in die Erforschung und Erklärung ökonomischer Mechanismen geraten dabei schnell zum Plädoyer für allumfassend heilsame Prozesse eines freien Marktes, den er als "world of truth" bezeichnet: In einem solchen schäle sich mit der höchstmöglichen Wahrhaftigkeit und Wirksamkeit eine für die Marktbeteiligten bestmögliche Verteilung des Erwirtschafteten und Zu-Erwirtschaftenden auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten heraus.

Zum Wohl oder Schutz unbeteiligter Dritter, gegen den Ausschluss sozial Schwächerer oder gegen marktverfälschende Monopolbildung favorisiert er Regulationen mit, nicht gegen den Markt: Erst wenn man gesellschaftliche Kosten wie etwa Umweltverschmutzung direkt und unterschiedslos an die Verursacher abgebe, anstatt entsprechend der tagesaktuellen politisch-moralischen Windrichtung beliebig die Bösen zu besteuern oder die Guten zu subventionieren, fördere man ein brauchbares wirtschaftliches Interesse an umweltfreundlicheren Methoden.
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Die deutsche Übersetzung habe ich nicht gelesen, aber glaubt man den Leserkommentaren bei Amazon, soll sie das Original sprachlich und fachlich ziemlich verhunzen. Nichtsdestotrotz gefällt mir die Aufmachung eines bösen Vergleiches mit Freakonomics .
Oder: Sozial Schwächere zu schonenderen Markt-Bedingungen zu behandeln als die Erfolgreicheren, verfälsche den Markt zum Nachteil aller; statt die Armen über niedrigere Steuersätze oder sozialdemokratische Subventionierung zu tätscheln, wäre es wirkungsvoller, ihnen einfach Pauschalbeträge als "head start" auszuzahlen, deren optimale Verwendung ihrer eigenen Entscheidung als Effizienz-suchendem Marktteilnehmer anheim falle. (Im Grunde argumentiert Harford hier Richtung bedingungsloses Grundeinkommen.)

Zum Ende hin weitet er seine Verteidigungsrede des Freien Marktes auf eine Globalisierung selbst der Sweatshops aus. Die Arbeitsbedingungen in Sweatshops seien grauenvoll, doch eine Gesellschaft, die sich der "world of truth" eines freien Weltmarktes öffne, sei auch als Noch-Sweatshop-Land bereits auf dem Weg zu einem wirtschaftlichem Aufstieg, der langfristig niedrig entlohnte Elendsarbeit gegenüber bald aufkeimenden attraktiveren Arbeitsplätzen für ihre Bürger verdränge. Mit dem westlichen Konsumenten-Boykott vermeintlicher böser Sweatshop-Firmen zerstöre man vielleicht ein paar hässliche Arbeitsplätze in Asien, aber diese wären nicht besetzt worden, wenn die nun übrigen Alternativen für einen Einheimischen nicht noch weitaus unattraktiver wären.

Zum Elend der Dritten Welt verdammt seien dieweil eher jene Länder - von Kamerun bis Nordkorea -, die sich der ökonomischen Effizienz des Marktes durch übermäßige Korruption, die Korruption begünstigende wirtschaftsfeindliche und infrastrukturhemmende Bürokratie oder wirtschaftlichen Protektionismus verschließen und so jeder Motivation einer Initiative oder eines Investments den heimischen Boden entzögen. Eine einstige Elendsfabrikangestellte in China dagegen, mit dieser herzigen Anekdote schließt Harford, habe inzwischen guten Anlass und Raum, sich mit ihrem eigenen Geschäft in ihrer Heimat selbständig und glücklich zu machen.

Thursday July 5, 2007

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